Finanzkrise erreicht Berlin? Zwischen Panik und Realismus!

Eine Überschrift im Berliner Tagesspiegel sah die Immobilienpreise in Berlin im Absturz; N-TV griff das auf, hakte nach und differenzierte.

Immobilienmärkte sind meist komplizierter als Pauschalaussagen.

Redakteure brauchen plakative Überschriften, um Leser zu gewinnen; das gilt auch für den Berliner Tagesspiegel. „Immobilienpreise stürzen ab“ titelte die Zeitung deshalb am 24. September und schrieb in den ersten Zeilen des Artikels, dass die „Preise von Bürohäusern und Wohnimmobilien bereits in den vergangenen Monaten um 30 bis 50 Prozent gesunken“ seien. Redakteure von NTV lasen diesen Artikel und begannen mit eigenen Recherchen. Sie konfrontierten diverse Experten mit den Zahlen und sammelten Aussagen. 30 bis 50 Prozent hielt beispielsweise Thomas Rücker, Sprecher von GES, Berlins größter Wohnungsbaugesellschaft, für eindeutig übertrieben und verwies auf einen Rückganz von „nur“ 7,7% bei Preisen für Eigentumswohnungen zwischen dem zweiten Halbjahr 2007 und dem ersten Quartal 2008. Bei Mietshäusern — so Hans-Peter-Plettner, Vorstandschef der Deutschen Grundstücksauktionen — sei dagegen tatsächlich ein Rückgang der Preise um bis zu 30 Prozent zu beobachten. Allerdings — so Plettner weiter — sei das eine Art Rückkehr auf Normalmaß, nachdem die Preise in den letzten Jahren explodiert waren.

OnVista Bank - Die neue Größe im Online-BrokerageDramatisch wird laut Beitrag von N-TV die Nachfrage bei Büroimmobilien sinken; der Sender bezieht sich bei dieser Einschätzung auf die Aussage von Frank Orthen, einem geschäftsführenden Gesellschafter der Berliner Beraterfirma City-Report. Die Nachfrage nach Berliner Büroimmobilien wird voraussichtlich 2008 im Vergleich zu 2007 um 45% sinken, die Preise jedoch sind „nur“ um etwa 20% gefallen. Tiefgreifende Probleme leugnet aber auch N-TV nicht und berichtet von der Insolvenz der Firma Level One, die seit 2005 insgesamt 1,85 Milliarden Euro in 30.000 Berliner Wohnungen investiert hatte. Ganz fair ging der Bericht von NTV übrigens nicht mit dem Artikel des Berliner Tagesspiegels um; auch der Tagesspiegel zeichnete kein reines Katastrophenbild und zitierte zwei Immobilienexperten, die den Berliner Immobilienmarkt trotz sinkender Preise „weiterhin als kerngesund“ betrachten. Zitieren, ohne zu verfälschen ist nicht immer ganz einfach!
Dramatisch wird laut Beitrag von N-TV die Nachfrage bei Büroimmobilien sinken; der Sender bezieht sich bei dieser Einschätzung auf die Aussage von Frank Orthen, einem geschäftsführenden Gesellschafter der Berliner Beraterfirma City-Report. Die Nachfrage nach Berliner Büroimmobilien wird voraussichtlich 2008 im Vergleich zu 2007 um 45% sinken, die Preise jedoch sind „nur“ um etwa 20% gefallen. Tiefgreifende Probleme leugnet aber auch N-TV nicht und berichtet von der Insolvenz der Firma Level One, die seit 2005 insgesamt 1,85 Milliarden Euro in 30.000 Berliner Wohnungen investiert hatte. Ganz fair ging der Bericht von NTV übrigens nicht mit dem Artikel des Berliner Tagesspiegels um; auch der Tagesspiegel zeichnete kein reines Katastrophenbild und zitierte zwei Immobilienexperten, die den Berliner Immobilienmarkt trotz sinkender Preise „weiterhin als kerngesund“ betrachten. Zitieren, ohne zu verfälschen ist nicht immer ganz einfach!