Glaubt man der Forschungsabteilung des Immobilien – Beratungsunternehmens CB Richard Ellis, so entwickeln sich Europas Immobilieninvestment-Märkte…
im dritten Quartal 2008 weitgehend stabil. Die Zahlen des Unternehmens kann man aber auch anders interpretieren!
Schaut man auf Nachrichten des Unternehmens CB Richard Ellis über europäische Immobilienmärkte im Oktober 2008, so fällt ein Wort immer wieder auf: Stabilität. Dieses Wort fällt beispielsweise beim Blick auf Europas Immobilien – Investmentmarkt. „Europäischer Investmentmarkt im dritten Quartal 2008 stabil“ titelt das Unternehmen in seiner Pressemitteilung vom 23. Oktober 2008. Die konkreten Zahlen: Laut CB Richard Ellis betrug das europäische Transaktionsvolumen im dritten Quartal 2008 26,4 Milliarden Euro, was nur leicht unterhalb des Volumens im zweiten Quartal 2008 liegt; damals wurden Transaktionen im Wert von 27 Milliarden Euro getätigt. In den ersten drei Quartalen 2008 erreichte das gesamte Investitionsvolumen laut CB Richard Ellis 92,9 Milliarden Euro, was — so das Unternehmen — dem Stand in den ersten drei Quartalen 2004 entspricht. Geht man ins Detail, so zeigen sich innerhalb Europas aber große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Die großen europäischen Immobilienmärkte Frankreich, Großbritannien und Deutschland verlieren gegenüber anderen europäischen Immobilienmärkten Marktanteile und haben mit einem gemeinsamen Transaktionsvolumen von 11,4 Milliarden Euro im dritten Quartal 2008 einen Anteil von 43% am gesamteuropäischen Markt; verglichen mit den 65 Prozent, die die drei Länder in der Vergangenheit in Europa erreichten, ist dies ein eindeutiger Rückschritt. Eine positive Entwicklung wird dagegen beispielsweise auf den Immobilienmärkten in Skandinavien, Tschechien, Russland und Polen vermerkt.
Das Zahlenmaterial von CB Richard Ellis ist für das Wirtschaftsblatt Österreich dagegen Anlass, seinen Artikel am 27.10.2008 „Europaweit bricht der Immoinvestmentmarkt ein“ zu betiteln. Die Interpretation ist hier weitaus negativer: Die Zeitung vergleicht das Transaktionsvolumen des Quartals 3/2008 nicht mit dem voran gegangenen Quartal 2/2008, sondern mit dem Quartal 3/2007. Sie stellt dabei fest, dass das Transaktionsvolumen im dritten Quartal 2008 mit 26,4 Milliarden Euro um 59 Prozent geringer ist als im Zeitraum 3/2007, in dem das Volumen 64,529 Milliarden € betrug. Es kommt halt stets darauf an, welche Zahlen man mit welchen vergleicht!
Osteuropa ist definitiv ein luktrativer Marktplatz. Das kann von vielen Seiten bestätigt werden. Nicht nur Tschechien, Russland und Polen, sondern auch Länder wie Rumänien und Bulgarien gehören zu den Topplayern.