Viel Engagement für wenig Energie (-verbrauch)

„Effizienzhaus 2009“ hieß der Wettbewerb. 580 Personen mit sanierten oder neu gebauten Immobilien nahmen teil und wollten beweisen, wie sehr Energieeffizienz und gelungene Architektur miteinander vereinbar sind. Insgesamt 18 Gewinner in verschiedenen Kategorien haben diesen Beweis aus Sicht der Jury auf ganz besonders gute Weise erbracht.

Vorgaben für „Effizienzhaus 2009“
Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee zeigte sich begeistert. „Die eingereichten Beiträge von Kiel bis Konstanz setzen Maßstäbe für modernes und zukunftsfähiges Bauen. So erhalten wir unsere Städte lebenswert und schützen unsere Umwelt.“ Mit diesen Worten wird er in der Pressemitteilung seines Ministeriums über den Wettbewerb „Effizienzhaus 2009“ zitiert. Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb vom Bundesministerium Tiefensees und von der Deutschen Energie-Agentur. Vorgegeben war der energetische Standard, den die sanierten oder neu gebauten Immobilien erreichen mussten. Bei Sanierungen musste der KfW – Standard „Effizienzhaus 70“ erfüllt sein. Für Neubauten wurde der Standard „Effizienzhaus 55“ festgelegt. Klären wir kurz, was die Standards bedeuten: Das Kürzel KfW steht für Kreditanstalt für Wiederaufbau. Sie vergibt beispielsweise Kredite für Energie einsparende Maßnahmen bei Immobilien. Dabei müssen die Immobilien nach den Maßnahmen Mindestanforderungen erfüllen, damit der Kredit gewährt wird. Der Standard „Effizienzhaus 70“ wird etwa dann erfüllt, wenn der Jahres-Primärenergiebedarf und der Transmissionswärmeverlust des Hauses bei maximal 70% der von der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2007 für analoge Neubauten festgelegten Werte liegt. Als Primärenergie werden natürlich vorkommende Energieträger wie etwa Kohle, Rohöl, Sonnen- oder Windenergie bezeichnet, während Strom etwa eine Sekundärenergie darstellt und aus Primärenergie gewonnen wird. Transmissionswärmeverlust ist derjenige Verlust an Wärme, der etwa durch Türen oder Fenster entsteht, an denen Wärme austritt.

Siegerprojekte
Die 18 Preisträger des Wettbewerbs „Effizienzhaus 2009“ wurden in den Kategorien „Neubau Ein- und Zweifamilienhäuser“, „Sanierung Ein- und Zweifamilienhäuser“, „Neubau Mehrfamilienhäuser“, „Sanierung Mehrfamilienhäuser“ und „Beste denkmalgeschützte Gebäude“ ermittelt. Während in den ersten beiden Kategorien jeweils drei Siegerprojekte gekürt wurden, waren es bei den übrigen Kategorien vier. Zu den Siegern gehörte beispielsweise eine Pflegeeinrichtung des Klinikums Konstanz (Sanierung Mehrfamilienhäuser) aus den 60er Jahren. Bei ihr wurden etwa die Balkone zu Wohnräumen umfunktioniert, was den Energieabfluss aus dem Inneren deutlich verringerte. Als denkmalgeschütztes Objekt wurde unter anderem ein Fachwerkgebäude aus dem 17. Jahrhundert in Westkappeln prämiert. Es gehört zu den ältesten Häusern der Region und bekam beispielsweise eine neue Wärmedämmung sowie eine 3-Scheiben Wärmeschutzverglasung. Alle Preisträger erhielten ein Preisgeld von jeweils 6.666€. Sie werden auf der Internetseite Zukunft-Haus.info vorgestellt. „40 Prozent der in Deutschland insgesamt verbrauchten Energie entfallen auf den Gebäudebereich – und die Einsparpotenziale sind enorm.“ So wird der Chef der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) Stephan Kohler in der Pressemitteilung des Bundesministeriums zitiert. Wettbewerbe wie „Effizienzhaus 2009“ könnten dafür sorgen, dass sich dieser Wert in Zukunft weiter verringert.