Stimmungsbarometer und Faktenmessung — der King Sturge Immobilien Index

Das sage noch einer, die Deutschen seien keine Frohnaturen! Einem Abwärtstrend in der Immobilienkonjunktur — so der King Sturge Immobilien Index — steht zu Beginn des Jahres 2008 eine positive Grundstimmung derjenigen gegenüber, die mit Immobilien ihr Geld verdienen. Soweit, so gut! Bleibt die Frage, was der King Sturge Immobilien Index eigentlich ist und wer ihn wie berechnet? Widmen wir uns einer Antwort!

Zwei wichtige Komponenten fließen in die Berechnung des King Sturge Immobilien Indexes mit ein: einerseits das so genannte Immobilien Klima, andererseits Zahlen zur Immobilienkonjunktur. Während es bei der Einschätzung des Immobilien – Klimas darum geht, durch Befragungen Stimmungen und Zahlen derer einzufangen, die in der Immobilien – Wirtschaft tätig sind, werden die Konjunkturdaten anhand statistischer Kenngrößen ermittelt. An der Befragung nehmen jeweils 1000 einmal pro Monat marktrelevante Personen aus Unternehmen der Immobilien — Teilmärkte Büro, Einzelhandel und Wohnen teil; gefragt wird etwa nach der Entwicklung des Investmentvolumens, des Personalbereichs und des Umsatzes, nach Kaufpreis- und Mietentwicklung sowie der Flächennachfrage. Mit den Konjunkturdaten wird die — nach Angaben der Initiatoren des King Sturge Immobilien Indexes — wissenschaftlich belegte enge Verbindung zwischen Gesamtwirtschaft, Basiszins-Entwicklung und Immobilien – Markt für die Indexberechnung berücksichtigt. Beide Zahlen zusammen erlauben zumindest vorsichtige Prognosen über zukünftige Entwicklungen. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Entwicklung in regionalen Teilmärken ebenso wie in Teilbereichen der Immobilienwirtschaft variieren können: Der Markt für Büroimmobilien entwickelt sich etwa weitaus besser als der für Wohnimmobilien. Initiator des monatlichen King Sturge Immobilien Indexes ist die King Sturge GmbH, durchführendes Unternehmen die Bulwin Gesa AG.

Schauen wir uns konkrete Zahlen an: Für den Februar 2008 liegt der Indexwert für das Immobilienklima bei 113 und damit um 2,9 Indexpunkte höher als im Januar 2008. Da der King Sturge Immobilien Index jedoch erst seit Januar 2008 erhoben wird, ist die Aussagekraft dieses Anstiegs noch begrenzt. Die Konjunkturdaten für die Immobilien – Branche ließen sich jedoch auch mit Daten aus früherer Zeit bestimmen; hier wurde Anfang Januar 2008 ein Indexwert von 184,5 erreicht, der um 16% unter dem Wert für Januar 2007 lag und sich damit ungefähr auf demselben Stand wie Ende des Jahres 2005 befand. Welcher Schluss lässt sich daraus ziehen: Einigermaßen positive Stimmung bei schlechter Konjunktur? Nun, Stimmungen und Befindlichkeiten waren schon immer ein nicht zu unterschätzender Faktor im Wirtschaftsleben — insofern darf man hoffen: auf ein zumindest nicht ganz schlechtes Jahr 2008 in der Immobilien – Branche.