Neue Investitionen der Deutschen Bahn — die Frage nach der Zukunft vieler Bahnhofsgebäude bleibt

Die Bahn will große Summen in ihre Infrastruktur investieren; Frage bleibt, ob dauerhaft Geld für diese Investitionen vorhanden bleibt und wie Bahnhöfe der Zukunft aussehen werden; viele Bahnhofsgebäude wurden von der Deutschen Bahn aufgegeben und warten auf ihre Umnutzung. Wer wird da investieren?

Milliarden-Investitionen
Als die Bahn im März 2009 große Investitionen ankündigte, um etwa kleinere oder mittlere Bahnhöfe sowie das Schienenetz instand zu halten, aus- oder umzubauen, da war Hartmut Mehdorn noch Bahnchef. Fasst man die Informationen aus der Pressemitteilung der Deutschen Bahn vom 22. März zusammen, so kommen einige Milliarden Euro zusammen:

    Aus dem Konjunkturprogramm des Bundes sollen 1,3 Milliarden Euro kommen; sie sollen laut Bahn dazu beitragen, Bahnhöfe und Strecken zu modernisieren und die Infrastruktur auszubauen.

    Etwa sechs Milliarden Euro sollen 2009 und 2010 in die bestehende Infrastruktur, in Strecken und Bahnhöfe, investiert werden.

    2,3 Milliarden an weiteren Bundesmitteln und 1,6 Milliarden an Zuschüssen Dritter sind ebenfalls eingeplant.

Was wird aus alten Bahnhofsgebäuden?
Das ist eine ganze Menge. Die Deutsche Bahn präsentiert sich mit diesen geplanten Investitionen als ein Motor in Zeiten der Finanzkrise. Nun jedoch ist Mehdorn über die Datenaffäre der Deutschen Bahn gestolpert und man wird abwarten müssen, welchen Kurs der voraussichtliche Nachfolger Rüdiger Grube fährt. Wirft man einmal einen Blick auf die letzten Jahre der Deutschen Bahn, so war diese Zeit auch eine der Umorientierung und — was Bahnhofsgebäude angeht — eher eine Zeit der Stilllegung als des Ausbaus. 2007 meldete das Manager Magazin, dass die Bahn sich von drei Vierteln ihrer Bahnhöfe mit Empfangsgebäude trennen möchte. Sie seien zu unrentabel. Viele Bahnhofsgebäude scheinen heute nicht mehr in die Strategie der Deutschen Bahn zu passen, um die derzeit angesichts des Führungswechsels gerungen wird.

Konzepte sind gefragt
Im März 2009 berichtete etwa die NGZ online, dass sich die Deutsche Bahn von 120 Bahnhöfen in Nordrhein-Westfalen trennen wird und vom Beispiel des Dormagener Bahnhofs, den die Stadt mitsamt umliegender Flächen 2008 für 375.000 Euro gekauft habe. Eventuell wird ein Supermarkt einziehen ins alte Bahnhofsgebäude. Im Bahnhofsgebäude Luckenwalde in Brandenburg ist derweil eine Bibliothek entstanden, in Ludwigsfelde ein Technikmuseum. Für die Umnutzung ausrangierter Bahnhofsgebäude wird wohl auch in Zukunft Fantasie gefragt sein. Eventuell könnte so mancher Bahnhof auch abseits des Fahrgastverkehrs wieder ein belebter Ort der Städte und Gemeinden werden. Manch einem Bahnhof wäre das wirklich zu wünschen!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Claas Schaefer

    Unser Hauptbahnhof (Bremerhaven) wird komplett saniert und im Stadtgebiet werden Lärmschutzwände hochgezogen.

    Geld muss also genug vorhanden sein…

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