Ihr Häuschen ist begehrt — vermieten Sie es!

Man muss Häuser nicht bauen, um sie zu bewohnen, man kann sie auch… mieten. Für zur Miete angebotene Häuser in Deutschland gibt es eine ganze Reihe von Interessenten. Das Problem an der Sache: Der Nachfrage steht nur ein beschränktes Angebot gegenüber.

Für ihre Studie über Angebot und Nachfrage bei zu vermietenden Einfamilien- und Reigenhäusern analysierte das Heilbronner Immobilienunternehmen Alt & Kelber im ersten Quartal 2008 passende Angebote und Nachfragen auf dem Immobilien – Portal Immobilienscout24. Insgesamt 107.000 Datensätze wurden dabei verwendet. Nach Angaben der Studie werden in näherer Umgebung der acht größten deutschen Städte nur 8,8% der Häuser zur Miete angeboten. Wer baut, der baut für sich und um dauerhaft dort wohnen zu bleiben; nicht um das Haus zu vermieten. Wird das Haus dennoch irgendwann als eigener Wohnraum aufgegeben, so wird meist ein Käufer und kein Mieter gesucht.

Die Zahl der Interessenten an zu vermietenden Häusern ist weitaus höher als das Angebot. Das hat beispielsweise das Unternehmen Design Bau AG bewiesen, das gemeinsam mit Alt & Kelber verschiedene zu vermietende Einfamilien- und Reihenhaus – Projekte realisiert. Für ein Projekt in Teltow bei Berlin gewann die Design Bau AG die niederländischen Investoren von Bouwfonds. 7,25€ Netto – Kaltmiete pro Quadratmeter waren einst geplant; mittlerweile ist der Preis bereits auf 8,13€ gestiegen. Die Nachfrage scheint also tatsächlich groß zu sein. Die größte Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage herrschte — so die Alt & Kelber Studie — übrigens in Dortmund, die geringste in Frankfurt am Main.

„Dass Deutschland zum Mieterland wird“, prognostizierte der Zukunftsforscher Host Opaschowski. Auch das Mieten von Häusern gehört für ihn zu diesem Trend. Es vereint die Vorteile des Lebens in einem Haus mit denen des Mietens; notwendige Reparaturen und Renovierungen bleiben Vermietersache. Der Verkauf von Einfamilienhäusern wird in 20 bis 30 Jahren schwierig werden. Vielleicht sollten verkaufswillige Hausbesitzer dann oder eventuell bereits jetzt überlegen, ob sie zum Vermieter umsatteln?