Minihäuser und Hausmodule … für Minihaushalte und mehr Flexibilität

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Manch ein Immobilienportal verkauft es auch für Deutschland bereits als Trend. Minihäuser scheinen hierzulande zumindest auf dem Vormarsch zu sein. Teils handelt es sich bei den Häuschen um erweiterbare Module, sodass das Haus mit den Bedürfnissen des Besitzers wächst. In einigen Fällen bedeutet das Minihaus vielleicht die Abkehr vom Gedanken an das Haus als Investition fürs Leben und für Sesshaftigkeit an einem einmal gewählten Standort.

O2-Village
Sieben Wohnwürfel für Studenten, sieben Quadratmeter für jeden Würfel und zahlreiche Ideen, um die sieben Quadratmeter umzuwandeln und an unterschiedliche Situationen des Alltags anzupassen. O2 Village nennt sich das Projekt, das seit 2007 existiert und damals den BDA Preis Bayern des Bundes deutscher Architekten (Kategorie Wohnungsbau) gewann. Die Entwürfe basieren auf Plänen, die am Lehrstuhl für Gebäudelehre und Produktentwicklung der TU München entstanden. Realisiert wurde das Projekt von den Architekturbüros Haack + Höpfner. Architekten und Horden Cherry Lee. Das Wort „Häuschen“ klingt da sehr zutreffend.

Weitere Mikrohaus-Beispiele
Nicht immer sind Mikrohäuser derart klein. Gemeint sind meistens Häuser für Singles, für allein stehende Rentner oder Rentnerpaare, die das eigene Häuschen dem Wohnen im Hochhaus vorziehen. Gemeint sind häufig auch Hausmodule, die bei Bedarf erweitert werden können. Jüngst berichtete etwa das Immobilienportal Immowelt vom Trend zum Minihaus. Architekten und Bauplanungsgesellschaften, so hieß es dort in einem Artikel, würden mit Minihäusern auf die wachsende Anzahl von Singlehaushalten reagieren. Und so gäbe es heute Minihäuser, deren Preise inklusive Kosten für Planung bisweilen bei nur 70.000€ liegen und deren Grundfläche teils bei 40 Quadratmetern begänne. Da viele Varianten zweigeschossig sind, so Immowelt weiter, ergäbe sich eine durchschnittliche Wohnfläche von 80 Quadratmetern. Da relativiert sich das Wort „Minihaus“ dann bereits etwas. Ein weiteres Minihaus kommt aus Österreich. Microhouse nennt sich das Projekt, dessen Grund-Wohnmodul eine Fläche von 39 Quadratmetern bietet. Auch Microhouse setzt auf Modulbauweise, bei der der Wohnraum durch weitere Module erweitert werden kann.

Eine neue Art des Wohnens im Haus?
Modul- und Minihäuser könnten zumindest bei Teilen der Gesellschaft die Vorstellung von Haus als dauerhafte Entscheidung für einen Standort als Mittelpunkt des gesamten restlichen Lebens relativieren. Das Gefühl, sich mit einem Haus zu binden, ist bei Modul- und Minihäusern wohl weniger stark ausgeprägt. Man bewohnt es. Und vielleicht verlässt man es auch wieder. Oder man baut es relativ einfach aus (weil Nachwuchs ansteht) und verkleinert es später erneut (weil Nachwuchs auszieht). Minihäuser und Hausmodule sorgen für ein hohes Maß an Flexibilität. Mitunter zieht der Hausbewohner auch um und… sein Haus zieht einfach mit?