Energiesparen bei Immobilien — wer soll das bezahlen?

Das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) soll künftig so geändert werden, dass Immobilien-Besitzer verstärkt auch bei Altbauten zu Energie einsparenden Maßnahmen …

an ihren Immobilien gezwungen werden können. Aber… können die das dann auch bezahlen?

Mit dem Energieeinsparungsgesetz 2009 kommen neue Pflichten auf Immobilienbesitzer zu: Hausbesitzern soll nach Angaben der Immobilien Zeitung (IZ) vom 24. September künftig vorgeschrieben werden können, elektrische Speicherheizungen sowie veraltete Heizkessel auszutauschen oder technisch aufzurüsten. Die Anforderungen für den maximal zulässigen Jahres-Primärenergiebedarf und die „Wärmedämmung energetisch relevanter Außenbauteile“ sollen laut Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung um 30% steigen; Hausbesitzer könnten dann — so noch einmal die IZ — zudem zu Nachrüstungen für erhöhten Wärmeschutz gezwungen werden, auch wenn sie selbst keine Sanierungsmaßnahmen planen. Die Ziele sind ehrbar: Der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser soll bei Immobilien im Jahr 2009 um etwa 30 Prozent gesenkt werden; im Jahr 2012 soll bei Neubauten eine weitere Senkung um 30% folgen. Frage bleibt jedoch, wie viele Investitionen man den Hausbesitzern zumuten kann.

www.hagebau.deErzwungene Kosten für Investitionen in Energiesparmaßnahmen treffen in Deutschland auf ein Klima der Angst. Steigende Gesamtkosten, vor allem aufgrund gestiegener Lebensmittel- und Energiepreise, bereiten mehr als Dreiviertel aller Befragten in der Studie „Die Ängste der Deutschen 2008“ allergrößte Sorgen. Das Infocenter der R&V Versicherung gibt diese Studie seit 1991 jährlich in Auftrag, etwa 2400 Personen ab einem Alter von 14 Jahren werden dabei befragt. Völlig unbegründet sind die Ängste nicht: Die Teuerungsrate — so Welt online — stieg im März 2008 erstmals in der Bundesrepublik Deutschland über drei Prozent. Nun ließe sich argumentieren, dass Energieeinsparmaßnahmen, ob nun erzwungen oder nicht, ja Kosten senkend wirken. Aber für Hausbesitzer, die den Klimaschutzauflagen der Bundesregierung genügen wollen oder müssen, rechnen sich die Investitionen — so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) nach Angaben der Zeitung Welt am 8. Juli 2008 — erst nach zwanzig Jahren. Das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) hat errechnet, dass die Kosten mehr als 45.000 Euro betragen, um Immobilien auf den geforderten energetischen Stand zu bringen.

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