Santa Ynez und Los Olivos sind Ortsnamen, die wohl selbst viele erklärte USA-Freunde nicht kennen. Michael Jackson –Fans könnten da schon eher Bescheid wissen. Ganz in der Nähe beider Orte liegt die Neverland Ranch, die dem Superstar als Zuflucht diente, ihm allerdings vor seinem Tod nur noch zum Teil gehörte.
Ein Paradies im Weinbau-Tal
Santa Ynez Valley ist eine kalifornische Weinanbauregion, in der etwa Weine wie kalifornischer Chardonnay oder Cabernet Sauvignon entstehen. Michael Jackson soll 1983 erstmals dort gewesen sein und es soll ihm sehr gut gefallen haben. Fünf Jahre später kaufte er hier die „Sycomore Valley Ranch“, die fortan nicht nur bei Michael Jackson Fans weltweit als Neverland Ranch bekannt werden sollte. Als Vorbild für die Gestaltung des Areals diente die Geschichte von Peter Pan. Neverland war ein Paradies für Kinder und groß gewordene Kinder mit Seen, Tennisplatz, einem eigenen Bahnhof, Museen, einem Kino und Zoo und den Vergnügungspark der Ranch. Ein Karussell dreht sich dort ebenso wie ein Riesenrad. Schiffsschaukel und Autoscooter dürfen genauso wenig fehlen. Das Gesamtgelände der Neverland Ranch ist etwa 11 Quadratkilometer groß. Große steinerne Bögen, Holz, Fachwerk prägen Teile des Inneren im Haupthaus. Das Äußere wirkt wie ein altes verbautes Landhaus, so als wäre es in Jahrzehnten gewachsen und hätte dabei mehrfach neue Auswüchse bekommen.
Eine unsterbliche Ranch
Michael Jackson verbrachte wohl gute Zeiten in Neverland. Immer wieder lud er Kinder ein, die mitunter gemeinsam mit ihm die Ranch entdeckten und wurde vielleicht selbst zum Kind, das er in seinen Kindertagen nicht sein durfte. Später kamen die Vorwürfe, er missbrauche diejenigen, die seine spät gelebte Kinderwelt mit ihm teilten. Die Vorwürfe wurden nicht bestätigt, säten jedoch Zweifel, die bis heute nicht ausgeräumt sind. Michael Jackson verließ die Neverland Ranch 2005. Sie gehört mittlerweile einer Grundstücksfirma. Jackson besaß eine Beteiligung an dieser Firma und blieb so ein Stück weit Besitzer „seiner“ Neverland Ranch. Als er starb, wurde Neverland zum Kult. Jüngste Schlagzeilen: Das eher wenig talentierte und doch auf seine Weise bekannt gewordene Jackson-Double Menderes Bagci gelangte durch ein Loch im Zaun aufs Neverland-Gelände und wurde dort erst von Sicherheitsleuten gestoppt. In China soll eine zweite Neverland Ranch entstehen und eine Kölnerin kaufte für 300 Euro eine virtuelle Neverland Ranch im Internet. Die Ranch mag nun ebenso unsterblich sein wie Jackson selbst.
Michael Jackson über Neverland
„In ganz bestimmten Momenten, wenn ich z.B. ein Konzert gebe, dann möchte ich, dass möglichst viele Leute etwas davon sehen. Aber in anderen Augenblicken möchte ich mein Privatleben genießen. Ich kann nicht in einem Park spazieren gehen, deshalb habe ich in Neverland meinen eigenen gegründet, mit einem See, einem Kino und einem Vergnügungspark. Das ist die einzige Möglichkeit für mich das Leben zu genießen.“ (Quelle: Jackson.ch)