Der Immobilienmarkt in den USA – eine aktuelle Standortbestimmung

Die Situation auf dem Immobilienmarkt in den USA gestaltet sich nach wie vor sehr schwierig. Zwar ging die Zahl der Zwangsvollstreckungen zum Jahresende hin leicht zurück und die Preise für Immobilien stiegen parallel dazu marginal, doch sehen Experten keine nachhaltige Erholung.

Die Stabilität des Immobilienmarktes ist eng an die Situation auf dem Arbeitsmarkt geknüpft. Erst wenn die Arbeitslosenzahlen zurückgehen, rechnen Immobilienspezialisten für den amerikanischen Markt wie RealtyTrac und Zillow mit einer Verbesserung der Gesamtlage. Und der Markt hat einiges aufzuholen. Seit seinen Boomzeiten im März 2006 verlor er knapp 6 Billionen Dollar an Wert, davon allein in 2008 3,6 Billionen Dollar. Der Wertverlust in diesem Jahr fiel mit 489 Milliarden Dollar dagegen eher „moderat“ aus. Der Gesamtwert des Immobilienmarktes beziffert sich derzeit auf 24,7 Billionen Dollar.

Zwar ging die Zahl der Zwangsvollstreckungen im November um 8 Prozent im Vergleich zum Oktober zurück, doch lag sie immer noch über 300.000, was immerhin 18 Prozent mehr sind als im gleichen Monat des Vorjahres. Noch profitieren viele in Not geratene Eigentümer von staatlichen Hilfen, die die monatlichen Abtragungsraten überschaubar gestalten. Sollten diese staatlichen Hilfen im kommenden Jahr gekürzt werden oder wegfallen, wird auch die Zahl der Zwangsversteigerungen zwangsläufig wieder ansteigen. Dazu kommen hohe Arbeitslosenzahlen sowie die Verschärfung der Kreditbedingungen. Erst wenn sich sämtliche Faktoren wieder auf einem gesunden Niveau einpendeln, wird sich nach Expertenmeinung der Markt erholen.

Pünktlich zum Jahresende beruft sich die US-Regierung hierzu noch einmal auf ihr Subventionsprogramm, das sie weiterhin einsetzen möchte, um den Markt zu beleben. Dazu sollen die Banken und Immobilienfinanzierer den Kunden bei den Kreditbedingungen und monatlichen Raten entgegen kommen und im Gegenzug dafür staatliche Ausgleichszahlungen erhalten. Dies soll dazu führen, dass die Eigentümer ihre Immobilie halten können und nicht ebenfalls in der Zwangsversteigerung enden. Ob dies langfristig den nötigen Erfolg bringt und den gesamten Prozess nicht nur verzögert, wird die Zeit zeigen.