Keine Frage – die Wirtschaftskrise hat den spanischen Immobilienmarkt stärker getroffen als den vieler anderer europäischer Länder. Unzählige Gebäude, entweder von insolvenzgefährdeten Bauträgern oder Privatleuten, die ihre Kreditraten nicht mehr zahlen können, sind in den Besitz der Banken übergegangen. Diese haben mittlerweile die Rolle der Immobilienmakler in Spanien übernommen.
Allein im ersten Dreivierteljahr 2009 wurden 5.000 Immobilien von den Finanzinstituten Santander, Banesto sowie den Sparkassen Caja Madrid, Caixa Catalunya, Bancaja und Caja del Mediterráneo vermittelt – dies entspricht einem Drittel mehr, als die sechs größten Immobilienmakler des Landes an den Mann bringen konnten. Die Banken bieten zumeist in Kombination zum Objekt auch noch eine günstige Finanzierung an, ohne Gebühren, ohne die Voraussetzung von Eigenkapital und zu günstigen Zinsen (0,4 Prozent Aufschlag auf den Euribor mit einer Laufzeit von 40 Jahren). Einzige Voraussetzung ist, dass der Kaufpreis 20 Prozent unter dem Schätzwert liegt, bei der derzeitigen Situation auf dem Immobilienmarkt keine Kunst. Die Kreditinstitute nehmen dabei einen Wertverlust in Kauf, kommen sie dabei immer noch besser weg, als wenn sie das Darlehen komplett einfrieren müssten.
Nichtsdestotrotz bedeuten die enormen Immobilienbestände eine Belastung für die Banken. Werden die Immobilien lange Zeit nicht verkauft und verlieren sie sukzessive an Wert, müssen die Banken hierfür entsprechende Rückstellungen leisten, was sowohl die Gewinne schmälert oder im schlimmsten Fall bei kleineren Kreditinstituten sogar zu Verlusten führen kann. Nach einem Jahr fordert die spanische Zentralbank eine zusätzliche Rückstellung von zehn Prozent des Immobilienwertes. Wenn man in Erwägung zieht, dass allein im Oktober 2009 die Wohnungsverkäufe laut Statistikinstitut INE um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück gingen, stehen die spanischen Banken vor keiner einfachen Aufgabe. Besonders hart trifft es die Banco Santander, eine der größten Kreditfinanzierer auf dem Immobilienmarkt. Ende September 2009 saß allein dieses Institut auf Gewerbe- und Wohnimmobilien im Wert von rund 4 Milliarden Euro.
Experten sehen eine Entspannung des Marktes erst mit noch weiteren Preissenkungen bei den Immobilien. Obwohl die Preise jetzt schon 20 – 30 Prozent unter Schätzwert liegen, könne das Überangebot von rund einer Million leer stehenden bzw. in der Planungsphase befindlichen Objekte erst mit einer erneuten Preissenkung von 27 Prozent aufgefangen werden.
Informationen und Immobilien in Paraguay – www.my-paraguay.com
Schon unfassbar, dass man die Immobilienpreise auf ein Niveau von 50% unter Schätzwert senken müsste. Ich frage mich nur warum gerade Spaniens Immobilienmarkt so schlimm betroffen ist.
…die Rolle der Makler übernommen ist glaube ich etwas übertrieben. Ist doch ne tolle Sache wenn die Banken die einst von Ihnen überfinanzierten Immobilien jetzt unter dem Schätzwert verkaufen und das gleich noch mit der passenden Finanzierung dazu. Wenn die Makler in Spanien Ihren Objketbestand im Resales Bereich auch so verschleudern könnten sähe das Bild anders aus. Da machen aber die Eigentümer nicht mit, da zumindest hier auf Mallorca die meisten Immobilien bezahlt sind.