Wohnungen und Wohnungsbau — Hurra, sie bauen wieder!

Um dreizehn Prozent soll die Anzahl der Baugenehmigungen im vierten Quartal 2009 steigen. Diese Prognose teilten die Landesbausparkassen (LBS) am neunten Dezember 2009 der Öffentlichkeit mit. Bereits das dritte Quartal 2009 zeigte einen Aufwärtstrend. Während in den ersten beiden Quartalen des Jahres die Anzahl der Wohnungs-Baugenehmigungen noch um 11,3% (Quartal I) bzw. um 5,6% (Quartal II) gesunken war, prägte ein Wachstum von 6,6% das dritte Quartal 2009. 2010 sollen es dann — so die LBS — elf Prozent Plus werden.

Zahlen für Optimisten
Die Zahlen der LBS stimmen tatsächlich optimistisch: Nimmt man die ersten drei Quartalszahlen für 2009 sowie die Prognose für das vierte Quartal zusammen, so ergibt sich ein Gesamtwachstum bei den Baugenehmigungen 2009 von etwas unter einem Prozent. In konkreten Zahlen sollen Ende 2009 insgesamt 176.000 Wohnungen genehmigt worden sein. Im Jahr 2010 könnten es dann laut Prognose insgesamt 195.000 Wohnungen werden. Gründe für die positive Entwicklung sieht die LBS unter anderem darin, dass Wohnungseigentum mittlerweile in Konzepte der Altersvorsorge einbezogen werden kann. Derzeit — so die LBS — sei die „Bezahlbarkeit“ auch von neuen Häusern und Eigentumswohnungen so gut ist wie selten zuvor“. Zugleich plädierte die LBS für mehr Förderangebote und Baulandprogramme, um Bauwillige überall dort zu unterstützen, wo Bauvorhaben an zu hohen Preisen zu scheitern drohen. Solche Maßnahmen sind wohl auch notwendig: Obwohl die Zahl der Baugenehmigungen wieder wächst, scheinen Wohnungsbau und Wohnungsbedarf weiter auseinanderzuklaffen.

Zahlen für Pessimisten
Laut einer Umfrage der LBS vom Anfang 2009 sieht ein Großteil der Experten im deutschen Wohnungsbau einen Baubedarf von 270.000 bis 350.000 Wohneinheiten pro Jahr. Da werden die prognostizierten 195.000 Wohnungen für das Jahr 2010 ganz schnell relativiert. Stimmen alle Zahlen, so würden Bedarf und Neubau Jahr für Jahr weiter auseinanderklaffen. Die LBS verweist auch auf eine Prognose des Forschungsinstituts empirica. Bis 2030 — so das Institut — werde stetig weitere Fläche für den Bau benötigt, wobei ein Großteil davon den Bau von Wohneigentum betreffen würde. Im internationalen Vergleich gehört Deutschland in Sachen Wohnungsbau noch immer zu den Schlusslichtern, so die LBS. Auch das macht gute Nachrichten zu „nicht mehr ganz so guten“ Nachrichten. Doch auch eine kleine Hoffnung ist eine Hoffnung!

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Karin Moser

    Naja, man wird sehen, was die Zukunft bringt.

  2. Martin

    Ja das ganze optimistisch sehen:)

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