Kaltmiete: konstant! Heizkosten: (fast) konstant… steigend!

Mit Zahlen belegt: Nicht die Kaltmieten treiben die Mietpreise in Deutschland in die Höhe, sondern die Energiekosten.

Monat für Monat erscheint der Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes, zuletzt am 16. September 2008. Den Index nutzte der Verband Haus & Grund, um auf verhaltene Steigungen bei der Kaltmiete in Deutschland hinzuweisen. Im Bundesdurchschnitt sei die Kaltmiete zwischen August 2007 und August 2008 — so der Verband — nur um 1,2 Prozentpunkte gestiegen, während die Kosten für Strom, Gas und andere Brennstoffe um 15,8 Prozentpunkte wuchsen. Was viele angesichts eigener Erfahrungen vermuten, dass die Energiekosten extrem in die Höhe geschnellt sind, erweist sich also auch beim Blick auf konkrete Zahlen als wahr.

www.eprimo.deAls Referenzwert nahm setzte das Statistische Bundesamt die jeweiligen Kosten rund um die gemietete Wohnimmobilie im Jahr 2005 auf den Indexwert 100. Betrachtet man die Jahreswerte zwischen den Jahren 2005 und 2007, so stiegen die Kosten für die Müllabfuhr auf einen Indexwert von 103,7, die für Abwasserentsorgung auf den Indexwert von 101,5. Auch die Kostensteigerung bei den Dienstleistungen rund um die Wohnimmobilie stieg noch relativ moderat auf 104,5 an. Schon sehr viel deutlicher wird der Anstieg bei den Energiekosten, hier wurde im Jahr 2007 der Indexwert 114,5 erreicht.

Schauen wir uns konkrete Preise an, wie sie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie veröffentlicht wurden und gehen einmal ins Jahr 2002; 100 Liter leichtes Heizöl kosteten damals den Betrag von 35,14€ (einschließlich Mehrwertsteuer). Eine Kilowattstunde Gas gab es damals für 4,53 Cent. Gehen wir ins Jahr 2006: Vor zwei Jahren kosteten 100 Liter Heizöl 59,30€, die Kilowattstunde Gas gab es für 6,33 Cent. Unterschiede ergeben sich auch, wenn man sich die einzelnen Energieträger und die Entwicklung zwischen 2006 und 2007 ansieht: Während der Preis für leichtes Heizöl auf 58,63€ sank, stieg der Gaspreis weiter: auf 6,51 Cent pro Kilowattstunde. Möglicherweise könnte für potenzielle Mieter demnächst der Blick auf die Art der Energiezufuhr zu einem entscheidenden Kriterium für die Auswahl einer Wohnung werden? Oder aber… ein Blick auf den Energieausweis?