Energetische Sanierung – ohne entsprechende Rücklagen schwierig

Nach wie vor steht das Thema energetische Sanierung ganz oben auf der Liste, fragt man private Wohnungs- und Hausbesitzer nach ihren primären Renovierungswünschen. 

Dies ergab die Erhebung „Bauherrenumfrage zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit privater Bauherren 2009“ im Auftrag des „Verbandes privater Bauherren“ (VPB). Demnach würden 37 Prozent der Befragten ein angenommenes Kapital von 20.000 Euro am liebsten in energetische Optimierungen an ihrer Immobilie investieren. Doch meistens scheitert es am nötigen Kleingeld, um die Sanierungen gemäß den Forderungen des Gesetzgebers in der Energiesparverordnung EnEV 2009 auszuführen. Der Verband privater Bauherren kritisiert in diesem Zusammenhang die strengen Vergaberichtlinien von stattlichen Zuschüssen. Diese werden nur dann gewährt, wenn die geplanten Renovierungsmaßnahmen die in der EnEV 2009 festgelegten Standards noch übertreffen. Setzt man dann die Kosten für eine energetische Sanierung in Relation – für eine komplette Sanierung des Objekts müssen rund 70.000 einkalkuliert werden, für eine energetisch wirkungsvolle Fassadenrenovierung mit Wärmedämmung immerhin noch 25.000 Euro – stößt hier wohl so mancher privater Immobilienbesitzer an seine Grenzen. Obwohl generell Interesse und auch gewisse Rücklagen vorhanden sind, wie die Umfrage des VPB untermauert: 

An bestehenden Rücklagen besitzen 48 Prozent der Umfrageteilnehmer bis zu 5.000 Euro, 31 Prozent haben ein Budget von 5.000 bis 20.000 Euro zur Verfügung, 5,4 Prozent immerhin mehr als 20.000 Euro. 15 Prozent haben keine stille Reserve, auf die sie für Renovierungen zurückgreifen können.

Auf den Monat gesehen, legen 19 Prozent der privaten Immobilienbesitzer bis zu 100 Euro auf die Seite, die Mehrheit, rund 53 Prozent kann eine Instandhaltungsrücklage von 100 Euro bis 500 Euro bilden, 16 Prozent zwischen 500 Euro und 1.000 Euro, 11 Prozent noch mehr. Nicht zu vergessen aber, dass mit der Instandhaltungsrücklage auch alle anfallenden Reparaturen an der Immobilie abgedeckt werden müssen. Für die energetische Optimierung bleibt oftmals nicht mehr viel übrig. 

Um den privaten Bauherren bei der energetischen Sanierung ihrer Altbauten entgegen zu kommen, schlägt der Verband privater Bauherren neben der Verschiebung der für 2012 avisierten EnEV – Novellierung auch eine Herabsenken der Mehrwertsteuer für Bauleistungen von 19 Prozent auf 7 Prozent vor.